Das Gift

aufnehmen einer Giftschlange
aufnehmen einer Giftschlange
auf sicheres Halten des Tieres achten
auf sicheres Halten des Tieres achten
Panamit - Klapperschlange
Crotalus stephensi - Giftabnahme

Allgemein

 

 Schlangengift - Schlangentoxine

 

Das Gift einer Giftschlange dient in erster Linie dem Beutefang und hift dem Tier bei der Verdauung. In Situationen, in denen sich die Schlange bedroht fühlt, kann das Gift auch zur Verteidigung eingesetzt  werden.

Bekannt ist, dass nicht immer Gift bei einem Verteidigungbiss eingesetzt wird. Es kommt dann zum sogennannten Trockenbiss. Giftschlangen müssen sparsam mit Ihrem Gift umgehen. Beutefang bedeutet Giftproduktion und Gift bedeutet Beute!

 

Schlangengift - venenum angius oder serpentis ist eine toxische Flüssigkeit die in Giftdrüsen von Giftschlangen produziert wird.

Sie ist dem Aussehen her  farblos oder leicht gelblich trüb, Geruch-und Geschmackslos und bei normmaler Berührung mit den Fingern leicht schmierig.

 

Wir unterscheiden in ......

 

Zytotoxizität

Neurotoxizität

Hämotoxizität

 

 

1. Zytotoxizität

- hier liegt eine Schädigung der Zellen und des Gewebes vor,

 

 

2. Neurotoxizität

- hier liegt eine Schädigung des Nervensystems vor

  es kommt zu Lähmungserscheinungen des Atmungssystems,

  verursacht  Krämpfe und kann zu Delirien führen,

 

 

3. Hämotoxizität

- hat eine massive Auswirkung auf die Blutgerinnung ( Thrombozyten),

  diese ist durch Verminderung von Fibrinogen herabgesetzt,

 

Ergänzung zur Zytotoxizität

 

Hämorrhagie: bedeutet die Schädigung der Blutzellen

und  Blutgefäße, dazu können innere Blutungenauftreten,

ein Kreislaufschock  eintreten und oder eine Niereninsuffizienz

zur Folge haben,

 

Zytolyse:  bedeutet eine Schädigung von Muskel-, Haut- und

Bindegewebe, starke Schmerzen und Nekrosen, zudem können

auch Sehstörungen auftreten,

 

Myotoxzität: bedeutet die Schädigung von Muskelgewebe, oft

verbunden mit einer  Muskelschwäche,

 

Cardiotoxizität: bedeutet die Schädigung der Herzzellen, einer

Arrhythmie und evtl. Herzstillstand,

 

 

 

Fachbegriffe zum nachschlagen bei Wikipedia

 

 Aminosäure-Oxireduktase

L-Aminosäuren 

Hydrolasen 

Adenosintriphosphatase

Desoxyribonuklease II

Hyaluronidase

NAD-Nukleosidase

5′-Nukleotidase

Peptidase

Phosphodiesterase

Ribonuklease

Saure Phosphatase

Peptide

Prolin

Pyroglutamin

Lipide

Nukleoside

Kohlenhydrate

Amine

Serotonin

Acetylcholin

 

Giftkomponenten bei Grubenottern und Vipern

 

Bei Klapperschlangen und auch bei Vipern wurden folgende

Komponenten, die einen wesendlichen Einfluss auf die Blut-

gerinnung haben, nachgewiesen

 

Hydrolase

Endopeptidasen

Factor X Aktivator

Kininogenasen

Prothrombin-Aktivator 

Thrombin-artige Protease 

Fibrinogen

Thrombin

Myotoxine

 

 

Giftkomponenten bei Giftnattern

 

Bei den Giftnattern sind folgende Enzyme nachgewiesen wurden!

 

Acetylcholinesterase

Glycerinphosphatase 

Phospholipase B

Neurotoxine

Cardiotoxine (speziel Kobras)

Dendrotoxine (speziel Mambas).

 

Giftkomponenten bei Seeschlangen

 

bei den Seeschlangengift sind im Gift eine Vielzahl sehr starker

toxischer α-Neurotoxinen nachzuweisen.

 

Seltene Giftkomponenten

 

In den Giften weniger Giftschlangen wurden die Enzyme

Alanin-Aminotransferase

Amylasen

β-Glucosaminidase

Katalase

nachgewiesen.

 

 

Quelle: Wikipedia 19.06.2013

 

 

 

Das Gift der Klapperschlangen

 

 

Das Gift der (Crotaliden) besteht aus einem komplexen Gemisch verschiedener Substanzen.

Hauptsächlich jedoch aus Enzymen, Proteinen, (Eiweiße) und Polypeptiden(Aminosäuren). Dieser Cocktail wirkt bei den allermeisten Arten hauptsächlich Hämotoxisch. Allerdings gibt es auch einige Arten/ Unterarten und bestimmte Populationen mit Zytotoxischen Bestandteilen. Zudem gibt es auch einige Arten, die mit Neurotoxischen Giftanteilen aufwarten können. Jedoch ist dies meist bei Jungtiere der Fall, die mit zunehmendem Alter diese Neurotoxischen Anteile wieder verlieren.

 

 

 

 

 Die Gifteffekte

"Bei einem Klapperschlangebiss setzt sich der Vergiftungsverlauf aus mehreren unterschiedlichen Prozessen (sichtbare und unsichtbare) zusammen. Hierbei unterscheidet man zwischen 7 sog. "Gifteffekten".

1) Autopharmakologische Gifteffekte:

Bei einem autopharmakologischen Gifteffekt handelt es sich um einen systemischen Effekt, welcher durch die Freisetzung körpereigener oder im Gift enthaltener Autakoide (Botenstoffe) ausgelöst wird.
Symptome hierfür sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Diarrhö, welche bereits schon Minuten nach einem Biss auftreten können. Des Weiteren können sich nach Stunden ein nichtkardiogenes Lungenödem (schwere Beeinträchtigung des Gasaustausches / Lungenversagen), ein Hirnödem oder ein hypovolämischer Schock ausbilden, was weiter bis zum kardiovaskulären Versagen (Aussetzen des Herzen und / oder der Herzgefäße) führen kann.

2) Lokale Gifteffekte:

Lokale Gifteffekte sind Giftwirkungen am Gifteintrittsort. Betroffen sind Haut, Gefäße, Nerven und Muskeln.
Hier kommt es zu Schmerzen und Schwellungen die meist schon wenige Minuten nach dem Biss auftreten. Bei Schwellungen können auch die Lymphknoten betroffen sein, welche bei Berührung stark schmerzen und merklich vergrößert sind.
Bei schwerwiegenden Vergiftungen kann es über Stunden zu einer massiven Zunahme der Schwellungen kommen, welche zu einer Verminderung der Blutzirkulation (Hypovolämie) führt. Auch eine Nekrosenbildung ist möglich.

Das Kompartmentsyndrom:
In Verbindung mit Crotalidenbissen und der daraus resultierenden, teils doch enormen Schwellung, ist auch das Kompartmentsyndrom wenigstens kurz zu erwähnen.
Die Schwellungen bei Klapperschlangenbissen betreffen normalerweise die Haut und die Unterhaut und lassen sich fast immer durch eine medikamentöse Therapie erfolgreich behandeln. Auch wenn es sich um massive Schwellungen handelt tritt ein Kompartmentsyndrom sehr selten auf.
Von einem Kompartmentsyndrom spricht man erst dann, wenn ein erhöhter Gewebedruck in einem geschlossenen Haut- und Weichteilmantel herrscht und dieser zur Verminderung der Gewebedurchblutung führt. Daraus resultieren dann neuromuskuläre Störungen und/oder Gewebe-, Muskel- und Organschädigungen. Am häufigsten sind die Unterarme oder die Unterschenkel betroffen.

3) Hämostatische Gifteffekte:

Hier wirkt das Gift direkt auf das Blut und die Blutgerinnung.
Hämostatische Gifteffekte treten nicht sofort, sondern erst einige Zeit (unter Umständen erst nach Stunden) nach einem Biss auf.
Typische Symptome sind unter anderem Blutungen aus Verletzungen (entfernt von der Bissstelle), Blutungen im Magen und der Speiseröhre (Erbrechen von Blut), Hämaturie (Blut im Urin) sowie Blutungen in der Lunge (Bluthusten). Weitere bzw. fortgeschrittene hämostatische Gifteffekte sind systemische Blutungen, akutes Abdomen (Blutungen im Bauchraum), Flankenschmerzen (Verdacht auf Nierenbluten mit der Folge eines späteren Nierenversagens), intrakranielle Blutungen (Hirnblutungen), welche bis hin zu neurologischen Ausfallerscheinungen und zum Koma (Versagen des ZNS) führen können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass bedingt durch den hohen Blutverlust eine arterielle Hypotension (niedriger Blutdruck) resultiert, was zu einem hämorrhagischen Schock und weiter zum kardiovaskulärem Versagen (Aussetzen des Herzen und / oder der Herzgefäße) führt, bzw. führen kann.

4) Neurologische Gifteffekte:

Hier handelt es sich um Giftwirkungen auf die Reizleitungen im Nervensystem und der Muskelmembranen.
Neurologische Symptome können bereits wenige Minuten nach einem Biss auftreten. Erfahrungsgemäß gibt es aber auch Bissunfälle, bei denen die neurologischen Effekte erst um einiges verspätet einsetzen.
Eindeutige Symptome für eine neurologische Vergiftung sind unter anderem Muskelfaszikulation, Kribbeln in den Extremitäten und im Gesicht- Mundbereich (Geschmackssinnstörungen, metallischer Geschmack), Hirnnervenlähmungen (wie Ptosis, Schluckstörungen, Sprachstörungen) und Lähmung der Skelettmuskulatur inklusive Atemmuskulatur mit Störung des Gasaustausches in der Lunge, was bis hin zum kompletten Versagen der Lungentätigkeit führen kann.
Primär ist bei Klapperschlangenbissen erstaunlich oft eine Muskelfaszikulation zu beobachten, obwohl bei vielen Arten überhaupt keine neurotoxischen Bestandteile im Gift enthalten sind. Eine Erklärung hierfür könnte auf Hyperventilation, oder eine durch den Biss selbst ausgelöste Erregbarkeit peripherer Nerven (Nerven die außerhalb des Gehirns und Rückenmark gelegen sind und nicht durch Knochen oder die Blut-Hirn-Schranke geschützt werden) zurückgeführt werden. Von daher sind Muskelfaszikulationen alleine keine eindeutigen oder klaren Symptome für eine neurotoxische Vergiftung.

5) Muskuläre Gifteffekte:

Gifteffekte direkt auf die Skelettmuskulatur.
Symptome treten, wenn überhaupt, erst nach Stunden auf und äußern sich in Form von Muskelschwäche und Muskelschmerzen (bei Bewegungen sowie im Ruhezustand, auf Druck und bei Dehnung).
Weitere Merkmale sind dunkler Urin und EKG-Veränderungen. Ein muskulärer Gifteffekt kann im fortgeschrittenen Stadium zu Lähmungserscheinungen und zu Skelettmuskelnekrose führen.
Crotalus horridus ssp. ist ein typischer Vertreter, bei dem es nach einem Biss zu einem muskulären Gifteffekt kommen kann.

6) Kardiale Gifteffekte:

Das Gift wirkt hier auf das Herzreizleitungssystem und / oder auf den Herzmuskel.
Symptome hierfür sind Herzrhythmusstörungen bis hin zum Versagen des Herzens bzw. der Herztätigkeit.
Über eine primäre kardiale Wirkung bei den Toxinen von Klapperschlangen habe ich keine Berichte oder Informationen gefunden.
Es gibt lediglich Hinweise auf eine sekundäre kardiale Beteiligung in Verbindung mit einer Zerstörung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse) und/oder in Verbindung mit einem Nierenversagen.
Meines Wissens gibt es nur Hinweise auf eine sekundäre kardiale Beteiligung bei Bissunfällen mit Crotalus durissus ssp.

7) Renale Gifteffekte:

Direkte Giftwirkung am Nierengewebe.
Symptome hierfür sind Flankenschmerzen, klopfende Schmerzen im Bereich der Nieren, Lidödem. Sie treten erst nach mehreren Stunden oder sogar Tagen auf.
Ein weiterer wichtiger Hinweis auf eine renal verlaufende Vergiftung ist, wenn die ausgeschiedene Urinmenge am Tag weniger als 400 ml (Oligurie), oder sogar weniger als 100 ml in 24 Stunden (Anurie) beträgt.
Wichtig ist aber zu wissen, dass auch eine erhöhte Urinausscheidung (wesentlich mehr als 2 Liter in 24 Stunden, oder mehr als 1,5 ml pro Minute) ein Zeichen für einen renalen Gifteffekt sein kann (Polyurie). Die polyurische Phase tritt jedoch erst nach einem akuten Nierenversagen auf.
Renale Gifteffekte spielen speziell bei Crotalus durissus ssp. eine Rolle, da durch die Zerstörung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse) ein akutes Nierenversagen begünstigt wird."

 

Quelle: Homepage Klapperschlangen, J. Sievert, Beitrag von Thomas Christ, 22.06.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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....linke Hand..... leicht geschwollen
....linke Hand..... leicht geschwollen

 

 

 

 

 

 

Hier an dieser Stelle kann ich nur und das ist gut so, über einen persönlichen Bissunfall berichten!

 

 

Mit 28 Jahren und trotz einiger Jahre Erfahrung mit Vipera a. ammodytes wurde ich durch Unachtsamkeit von einem adulten Weibchen, mit dem ich gerade arbeitete, von einen Zahn des Tieres erfasst und in die Fingerkuppe des linken Zeigefingers gebissen. Eigendlich war es mehr ein Kratzer. Der Schmerz war auszuhalten und die Schwellung hielt sich ebenfalls in Grenzen. Nach einer gewissen Beobachtungszeit beschloss ich nicht ins Krankenhaus zu gehen. Nach ca. vier Tagen war alles wieder OK, die Schwellung weg und die Beweglichkeit der Fingerglieder die am ersten und zweiten Tag recht eingeschränkt war, fast wieder hergestellt. Es dauerte gute 2 Wochen bis wieder alles in Ordnung war.

 

 

Dieser beschriebene Bissunfall deckt sich im Geschehenshergang mit vielen von anderen beschrieben Unfällen. Es ist in erster Linie Unachtsamkeit gepaart mit Routine und einer gewissen Hecktik, die zum Unfall führt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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